“Gesundheit zu finden ist Aufgabe des Arztes, Krankheit kann jeder finden!”(A.T. Still D.O.)
Diagnose & Behandlung:
Wir haben uns an Krankheitsnamen gewöhnt. Wir sprechen von Schnupfen z.B. bei laufender Nase, Niesen und Druckgefühl in der Nasengegend. Solche Krankheitsnamen werden aber den komplexen Prozessen im Menschen nicht gerecht. Sie fokussieren auf wenige, häufig anzutreffende Symptome, die darauf mit der gleichen Therapie behandelt werden. Individuelle Unterschiede fallen unter den Tisch. Der ganzheitliche Charakter organischer Vorgänge kennt aber nur eine Diagnose: Mensch.
Die osteopathische Behandlung ist streng prozessorientiert und patientenzentriert, d.h. sie orientiert sich allein an dem momentanen Bedürfnis des Patienten in der jeweiligen Behandlung mit Augenmerk auf die Gesamtbewegung seiner Gesundheit. Behandler und Patient versuchen partnerschaftlich, quasi als‚ Diener der Natur’ die anatomisch-physiologischen Rahmenbedingungen zu verbessern, um Gesundungsprozesse zu ermöglichen.
Das Behandlungsziel besteht nicht im Beseitigen einer‚bösen’ Krankheit, sondern darin, den natürlichen Gesundungsprozessen bedingungslos zu vertrauen und ihnen auf anatomisch-physiologischer Ebene möglichst viel individuellen Spielraum zu verschaffen. Es geht um Gesundheitsentfaltung im Vertrauen auf die Natur und nicht um das Gesundmachen durch einen allmächtigen Behandler.
Ideales Indikationsgebiet: Eigentlich alle funktionell-chronischen Erkrankungen, bei denen keine strukturelle Störung vorliegt.
Kontraindikationen: Alle Fälle bei denen die inherenten Prozesse stark behindert sind, z.B. Notfall- und Intensivmedizin, psychische Krisen, Immunschwächen, strukturell manifeste Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Typ I, Tumorerkrankungen, etc. Bei denen die Osteopathie aber dennoch hilfreich zur Seite stehen kann.